Griechenland! Bringen touristen das Land aus der Krise? Der Last Minute Report

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Griechenland Krise
Kann man in Griechenland noch Urlaub machen?
Das Reisen und das „Urlaub machen“ gilt nach wie vor als eine der schönsten Erlebnisse, die ein Mensch überhaupt erleben kann. Seit der allumfassenden Globalisierung und dank gesunkener Flugkosten erhalten nun jedoch nicht nur Top-Verdiener sondern auch Angehörige der Mittelschicht die Möglichkeit, einen Urlaub oder eben eine Reise in anderen Ländern genießen zu können. Exotische Ziele wie Bali oder Südafrika galten für den Großteil der deutschen Bevölkerung vor 30 Jahren noch als unvorstellbare Reiseziele. Mittlerweile gibt es die gesamte Welt bereits als Sparangebot im Supermarkt-Prospekts: Lidl, Aldi und Rewe Reisen gehören schon zum festen Bestandteil der aktuellen Reise- und Tourismusbranche.

Griechenlandkrise

Doch um die aktuelle Situation global erfassen zu können, muss jedoch auch ein Blick auf die Reiseziele erfolgen. So hat sich beispielsweise in Nordafrika nach den diversen Unruhen und Revolutionen die politische Lage einigermaßen stabilisiert, wodurch sich Länder wie Tunesien und Ägypten wieder durchaus als Reiseland anbieten. Derzeit sorgt jedoch ein ganz anderer Staat für Schlagzeilen und nicht zuletzt für besorgniserregende Meldungen aus der Wirtschaft: Griechenland hat mit der jahrelang verschleppten Finanzpolitik etliche Milliarden Euro an Schulden angehäuft. Alles nicht so schlimm, wäre da nicht der Euro-Bund, in dem sich beinahe alle Staaten der mitteleuropäischen Zone befinden. Die Griechenland Krise beschäftigt jedoch nicht nur die Finanzpolitik! Auch viele Wirtschaftsriesen und Anbieter von Reisen nach Griechenland fragen sich, wie die Krise sich auf Griechenland, und somit womöglich auch auf die restlichen EU-Länder, auswirken könnte.

Griechenland und die Innenpolitische Folgen

Die innenpolitischen Verhältnisse sehen in Griechenland mehr als katastrophal aus. Schließlich ist die Troika derzeit völlig führerlos: Seit den Neuwahlen im Mai scheitern immer wider die Koalitionsbildungen, da sich die Parteien schlichtweg uneinig über den weiteren politischen Kurs sind. So wollen die Nea Dimokratia, die Passok und fünf weitere Parteien jeweils unterschiedliche Ziele durchsetzen. Dabei geht es in erster Linie um den Fiskalpakt, der einen harten Sparkurs vorsieht, um die griechische Verschuldung nicht nur zu stoppen, sondern auch tilgen zu können. Dieser Sparkurs war schließlich die Grundbedingung für die Vergabe weiterer Zahlungen in Milliardenhöhen, um Griechenland vor dem Bankrott zu retten. Dieser scheint nun allerdings immer wahrscheinlicher: Sollte Griechenland sich sogar von dem Fiskalpakt lösen, muss der Mittelmeerstaat auch mit einem Ausschluss aus der europäischen Union rechnen. Zumindest wäre die Abschaffung des Euros als Zahlungsmittel eine unmittelbare Folge, sobald sich Griechenland gegen die Sparpolitik wendet.

Die Folgen für andere Eu-Länder, Wirtschaft und Tourismus

Sollte Griechenland die Krise überwinden können, sehen die Chancen nicht schlecht für einen nach wie vor stabilen Euro-Kurs aus. Sobald sich die griechische Regierung jedoch gegen eine Sparpolitik entscheidet, oder es schlichtweg nicht schafft, die Forderungen durchzusetzen, sieht es düster für nahezu alle Staaten aus, die Griechenland in der Vergangenheit Geld geliehen haben. Und davon ist auch insbesondere Deutschland betroffen!
Die tatsächlichen Folgen sind derzeit jedoch nicht abzusehen. Sicher ist nur, dass ein Austritt Griechenlands aus der EU, dessen Wahrscheinlichkeit von der Citigroup bereits auf 75% geschätzt wird, enorme finanzpolitische Verluste mit sich ziehen würde – und das für alle Länder der EU!

Fernab von den eventuellen Folgen, lassen sich jedoch bereits in der Gegenwart Auswirkungen der gesamten Griechenlandkrise feststellen – und dies gilt insbesondere für den Tourismus. Denn im Vergleich zum Vorjahr brach die Tourismusbranche unter den Lasten der Schulden, Sparprogrammen und negativen Schlagzeilen regelrecht zusammen: Rund 44 Prozent weniger Devisen flossen in die griechischen Kassen aufgrund des ausbleibenden Tourismus. Vor allem die deutschen Urlauber bleiben rund um Athen und in den meisten Urlaubsstädten so gut wie ausgestorben. Kein Wunder, schließlich parierten noch vor wenigen Wochen Demonstranten mit nationalsozialistischen Vorwürfen gegenüber Deutschland und dessen auferlegte Sparpolitik.

riechenlandkrise was bedeutet das für den Tourismus?

So musste Griechenland im bisherigen Frühjahrsquartal einen weiteren Touristen-Einbruch verzeichnen. Ein Teufelskreis, denn rund eine Million Griechen sind in der Tourismusbranche beschäftigt. Bleiben die Ausnahmen aus diesem Wirtschaftsbereich aus, oder werden noch mehr Personen, die in diesem Sektor tätig sind, arbeitslos, scheint sich die wirtschaftliche Lage Griechenlands logischerweise verschlechtern zu müssen.
Einen Lichtblick am Ende des Tunnels gäbe es immerhin mit der Einführung der Drachme: Zwar würde die gesamte griechische Wirtschaft zunächst bei Null anfangen müssen, doch mit weiteren Zusatzzahlungen, über die sicherlich bereits im Verborgenen diskutiert wird, könnte Griechenland wieder den Sprung in die Weltwirtschaft schaffen. Zudem gäbe der Austritt Griechenlands und die Abschaffung des Euros ein eindeutiges Signal, nach dem der Euro nur in stabilen Ländern als Zahlungsmittel legitim sei – ob weitere Ostblockstaaten, die derzeit unbedingt einen EU-Beitritt und die damit verbundenen Hilfszahlungen herbeiwünschen, immer noch in den EU-Pakt eintreten wollen, bleibt nach dem (höchstwahrscheinlichen) Griechenland-Austritt eher fragwürdig.

© B.Stefanov – Fotolia.com

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